War es doch früher so, dass von den Bauern in Böhmen ein Brot unter den Pflug gelegt wurde, ehe die Pflugschar die erste Furche aufreißt, oder auch geweihtes Brot Mensch und Tier gereicht, wurde damit die Arbeit von Segen begleitet sei. In Ostpreußen bindet man in das Sätuch neben Geld und Fenchel auch Salz, anderorts Körner aus dem vorjährigen Erntekranz. Alles Opfer an die Allmutter Natur oder dem Wachstumsdämon, um die Äcker fruchtbar zu machen und vor Ungeziefer und Wetterschäden zu schützen.
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Da die Schwaben aber zumeist praktisch denken haben sie wohl schon damals gedacht: lieber sinnvolleres mit dem Brot anstellen als es unter den Pflug zu legen so haben sie eine Spende an Kinder und Arme gegeben.

Wie die Schwaben übrigens alles “aussprechen”, läßt sich im Schwäbischen Wörterbuch nachlesen.

Bevor ich mir Gedanken über die schwäbische Küche gemacht habe und darüber, dass es hier, wo ich jetzt lebe, keine Einkaufsmöglichkeiten gibt habe ich mich in meiner Verzweiflung (der nächste Bäcker ist 5 km entfernt und um ca. 11.00 Uhr morgens sind die etwas exotischeren Sorten ausverkauft) einen Brotbackautomaten zugelegt und mich mit dem Thema Brotrezepte auseinandergesetzt.

Diese ländliche Region hier in Hohenlohe hat weit weniger Stress als mein Esslingen, in welchem ich immer noch sehr regelmässig bin – aber es bietet als Folgerung auch so gut wie keine Einkaufsmöglichkeiten, dafür aber einen Minigarten mit Himbeeren, Brombeeren, Äpfeln und jeder Menge Unkraut (dem man hier einfach nicht Herr wird). So wurden also im Schwabenalter noch so manche „hausfräulichen“ Eigenschaften geweckt und ich bereite meine Marmelade selber zu – zugegeben im Brotbackautomaten, aber der Geschmack ist genial.

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