Nein, wir meinen nicht den bayrischen Leberkäse, der keine Leber beinhaltet, wir sprechen hier schon vom „Stuttgarter Leberkäs’“ der sich nur so bezeichnen darf, wenn er dem traditionellen schwäbischen Rezept entspricht und mindestens 10 Prozent Leber enthält.

Wie heisst es so schön: Dr Vadder hockt beim Veschper. Do kommt die Tochter Hand en Hand mit ma jonga Kerle rei.
Dr Vadder: Wenn Ihr heirata wellat ……wega mir – wenn der a Stück von meim Leberkäs’ will ……vergessats.

Früher nur ein Produkt, wenn frisch gemetzgert wurde, so ist heute der Leberkäse nicht mehr wegzudenken, also im Regelfall immer zum Programm bei den baden-württembergischen Metzgern gehörend. Schmeckt er doch warm als Hauptmahlzeit – serviert mit schwäbischem Kartoffelsalat – ebenso wie kalt als Bestandteil einer deftigen schwäbischen Vesperplatte. Auch ein sogenannter „LKW“ mit „ABS“, ein „Leberkäs’weckle“ mit „a bissle Senf“, ist eine beliebte Zwischenmahlzeit. In nahezu allen weiterführenden Schulen gab es innerhalb von ein paar Gehminuten einen Metzger oder Bäcker, der mal schnell eine Portion LKW’s richtete….

Ob es wohl stimmt, was uns die Geschichte erzählt:
dass nämlich, angeblich, der Leberkäse Ende des 18. Jahrhunderts von einem Badener erfunden wurde und zwar in Bayern. Dazu ist folgende Geschichte überliefert: Als der pfälzische Kurfürst Karl Theodor 1778 den kinderlosen Kurfürsten Max III. Joseph von Bayern beerbte, brachte er seinen eigenen Metzger aus Mannheim mit an die Isar. Dieser ersann eine Komposition aus fein gehacktem Schweine- und Rinderfleisch, die in Brotformen gebacken wurde. Wegen seiner Form und der käseähnlichen Konsistenz wurde das Produkt „Laibkas“ genannt, woraus im Lauf der Zeit „Leberkäs’e“ wurde – obwohl der in Bayern hergestellte Leberkäs’e bis auf den heutigen Tag kein bisschen Leber enthält!
Die schwäbischen Metzger haben das ursprüngliche Rezept verfeinert und dem typischen Stuttgarter Leberkäs’ die „fehlende“ Leber hinzugefügt. Der würzigere Geschmack und die feinere Konsistenz unterscheiden ihn maßgeblich von seinen bayrischen Verwandten.

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