Schwaben

Ursprünglich wollte ich diese Homepage nur zum Testen verwenden, dann kam mir die Idee, doch hier meine schwäbische Rezeptbibliothek einzupflegen.

Ja, ja die Schwaben: sollen sie doch an ihren Traditionen festhalten, arbeits- und sparsam sein. Es wird laut dem alten Kochbuch „Köstliche Spezialitäten aus der Schwäbischen Küche“ daß hier reichhaltig und gut gespeist wird und auf ein Mahl ohne Suppe nicht verzichtet werden kann. Das dürfte sich mittlerweile verändert haben 😉

wurstsa2Weber hat in seinem Buch „Demokrit“ bereits 1843 folgende Aussage getätigt:
„Der echte Schwabe hat:
Montags Nudle,
Dienstags Hutzle,
Mittwochs Knöpfle,
Donnerstags Spätzle,
Freitags gedämpfte Grundbirn,
Samstags Pfannkuchen,
Sonntags Brätle und Salätle.“

Nicht alles davon ist mir bekannt, ich werde aber in meinen „Uralt-Kochbüchern“ schmöckern um das Wichtigste nachzutragen.

Auch die Maultaschen werden immer besonders betont, vielleicht auch deshalb weil sie oftmals sogar in Dosen ins Ausland verschickt werden/wurden.

Als Nationalgericht der Schwaben werden die „Spätzle“ bezeichnet. Eine ideale Ergänzung zu nahe allen anderen Speisen, die der Schwabe auf den Tisch bringt.

In guten alten Zeiten wurden sie noch mit der Hand geschabt. Linsen mit Spätzle sind ein besonderer Renner, hinzu kommen noch Grüne Bohnen, die oft mit einer sauren Sauce gemacht werden oder Sauerkraut mit Spätzle, aber auch sämtliche Braten und Pfannengerichte lassen sich mit Spätzle gut ergänzen.

Mit Fleischbrühe sind sie dann die „Spätzlessupp“ oder mit saurer Sahne als Eintopf. Im Allgäu sind die „Käsespätzle“ sehr beliebt oder auch „Krautspätzle“, Schinken-Spinat- oder Tomatenspätzle“, aber auch geröstet mit Ei und einem Salat werden sie gerne und oft serviert.

In aller Welt sind die Sieben Schwaben bekannt, dabei gibt es die Figur des „Knöpfleschwob“, der mit seinen Töpfen und Pfannen auf Reisen war.

Dr. Karl Lerch erwähnte in seinem Spätzle-Brevier, wo humorvolle historische Darstellungen über die von ihm als „Spätzle“ und „Knöpfle“ bezeichnet wurden, daß in einer Bilderhandschrift des Sachenspiegels (ein Rechtsbuch des Eike von Repkow aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts) eine Darstellung entdeckt wurde, auf der ein Mann mit einem brett- oder löffelartigen Gegenstand aufgezeichnet ist. Es wurde vermutet, dass in diesem Artikel 53 der Schwabenherzog abgebildet ist, der als Zeichen seiner Herkunft ein Spatzenbrett bei sich trägt.

Spätzleschaber und Spatzenbrett wurden früher quasi den Schwaben gleich mit in die Wiege gelegt. Früher durften diese beiden Teile in keiner Küche fehlen, in meiner Jugend wurde dann zur Spätzlesmaschine gegriffen, heute wohl aus Zeitgründen vermehrt zu industriell hergestellten Spätzle.

Wer noch keine Erfahrung im Spätzle zubereiten hat, dem möge gesagt sein, der Teig darf nicht zu dünn sein und wird geschlagen bis er Blasen wirft.

Einige Spätzlerezepte werden hier noch folgen.

Grundvoraussetzungen für die Zubereitung von Hand sind jedoch

Spätzlesbrett

Spätzlesschaber

oder Spätzlesmaschine

Dann gibt es hier noch Unmengen von Marmeladenrezepten, hier Gsälz genannt. Logisch eigentlich, da ursprünglich nahezu jeder Schwob sei Äckerle hatte, und sind es auch nur ein paar Beeren, daraus lässt sich immer etwas zaubern.
Natürlich gibt es dementsprechend auch ein passendes Kosewort: Gsälzbär – eigentlich jemand der gern Marmelade isst. Vor allem wird der Begriff aber gebraucht als liebevolle Bezeichnung für einen Dummkopf.

Schreibe einen Kommentar